Name | Bollermann |
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Vorname | (Joseph) Caspar (Kaspar) - Vetter des Georg B. |
Wohnort | Würzburg |
Geboren | 1773 |
Gestorben | 21.12.1839 |
Sonstiges | get. 25.05.1773. Siehe Portrait. *PICT* - Würzb. Bd. 12 - IF |
Portrait | Caspar Bollermann (1773 - 1839), der Sohn des Schwertfegers Ludwig Bollermann, war ein Vetter des Würzburger Uhrmachers Georg Bollermann, dessen Söhne Adam und Friedrich später ebenfalls in Würzburg als Uhrmacher tätig waren. Er absolvierte seine Lehre als Kleinuhrmacher bei seinem Vetter von 1785-1790. Zusammen mit Johann Baptist Eyrich bat er am 25. September 1795 das Hochfürstliche Gebrechenamt um Zulassung zum Meisterstück. Im Gegensatz zu Eyrich entstanden ihm dabei keine Schwierigkeiten, am 26. Februar 1796 wurde er als Kleinuhrmachermeister in die Zunft aufgenommen. Die Würzburger Bürgerrechte erwarb er am 3. März des gleichen Jahres. Am 30. Januar 1797 heiratete er Margaretha Dörfler, Tochter des verstorbenen Würzburger Hofgoldschmieds Johann Baptist Dörffer und Schwester des zu Beginn des 19. Jahrhunderts im kulturellen Leben Würzburgs eine maßgebliche Rolle spielenden Goldschmieds Georg Stephan Dörffer. Von 1806 bis 1822 amtierte Caspar Bollermann ununterbrochen als Geschworener seiner Zunft. Drei Lehrjungen wurden von ihm aufgedingt. Nach 1822 zog er sich aus seinem Beruf zurück und lebte als Privatier. Er starb am 21. Dezember 1839 in Würzburg. |
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Werk einer Bodenstanduhr mit Kalenderwerk und Äquationsanzeige, Süddeutschland, um 1780–1790, ohne Signatur, jedoch von Gustav Frischholz (s. UMV-Eintrag) Bollermann zugeschrieben. Frischholz schreibt über die Uhr in der Liste der einzelnen Uhren: „14. Astronomische Kastenuhr von Bollermann Würzburg.” Leider ist heute keine Signatur, weder auf dem Werk noch auf dem Zifferblatt, aufzufinden, die Frischholz' Zuschreibung bestätigt. Wahrscheinlich befand sich eine Signatur auf dem verlorenen Emaillezifferblatt am Minutenzeiger, das höchstwahrscheinlich ein Taschenuhrzifferblatt war. Georg Bollermann wurde am 27. Juni 1782 als Kleinuhrmachermeister angenommen. Sein Neffe Caspar Bollermann erlernte bei ihm seit 1785 das Handwerk und wurde am 26. Februar 1796 als Kleinuhrmachermeister angenommen. Beide Uhrmacher kämen als Hersteller dieser Uhr in Frage, obwohl keine Ähnlichkeit zwischen dieser Uhr und der Kegelpendeluhr von Caspar Bollermann besteht. Rundes Messingzifferblatt (Dm. 290 mm) mit ausgelegten versilberten Ringen; am äußeren Rande ein versilberter Minutenreif mit arabischen 5-Minutenzahlen, oberhalb der Mittelachse ein Sekundenring mit arabischen 5-Sekun¬denzahlen, rechts der Mittelachse ein Datumsreif mit geraden Zahlen, links der Mittelachse Monatsreif mit deutscher Schrift, unter der Mittelachse ein Segmentausschnitt für die darunter rotierende Stundenscheibe mit römischen Zahlen, in der Mitte eine runde versilberte Scheibe mit arabischen 5-Minuten- und römischen Viertelstundenzahlen für die Äquation (Zeitgleichung); gebläute Stahlzeiger; auf dem rückwärtigen Teil des Minutenzeigers ein kleines Emaillezifferblatt mit konventioneller Anzeige und ein Fenster mit Spitze für die Äquation (alle Zeiger sind nach Frischholz' Beschreibung Rekonstruktionen). Eisenplatinen-Werk mit einer Gangdauer von 8 Tage; Gewichtsantrieb mit endlosem Seil nach Huygens, Stiftenhemmung, Pendel mit Federaufhängung; Datumsanzeige ehemals mit ewigem Kalender (Teile fehlen), Monatsanzeige. Äquation mit Nierenscheibe auf der Rückplatine mit Antrieb über Wurm. Bodenstanduhr mit Kegelpendel, Caspar Bollermann, Würzburg, 1825. 1955 aus dem Nachlass von Geheimrat Paul Wackenreuder, Würzburg, dem Museum vermacht. Rundes, gewölbtes Emailleblatt (Wiener Manufaktur) mit der Signatur: „Caspar Bollermann in Würzburg”, große arabische Stundenzahlen, Minuterie; kleine arabische Zahlen im Innenring für die Datumsanzeige; Stahlzeiger mit vergoldeten Spitzen in Form eines Pfeils, fein ziselierte, vergoldete Lünette. Uhrwerk aus Messing und Stahl; 1 Woche Gangdauer; Gewichtsantrieb mit Huygens'-schem Endlosseil; Kegelpendel an Schnur aufgehängt, Pendelstab reich mit klassizistischen Ornamenten (Palmetten und Blattfriese im Wechsel) verziert; Viertelstundenzugrepetition auf zwei Gongfedern; Datumsanzeige. Innerhalb der Messingkugel des Pendels befand sich ein gefalteter, handgeschriebener Zettel mit der handschriftlichen Notiz: „Diese Uhr mit einem Centri-Fugal-Pendel / wurde von mir im Jahre 1825 verfertigt; und / zwar als die erste im Königreich Baiern. / Ich bewohnte damals nebst meiner Frau und / sechs Kinder, mein eigenthümliches Haus zu- / nächst der Neumünster Schule D II. No. 374. / Joseph Kaspar Bollermann.” Dadurch ist die Uhr eindeutig datiert. Bollermann hat diese Uhr gebaut, nachdem er sein Geschäft drei Jahre zuvor aufgegeben hatte. In Privatbesitz existiert eine Tischuhr mit Kegelpendel von Bollermann, die vielleicht als Muster für diese Uhr diente. |
Jahr | 1773 |
Ort | Würzburg |
Provinz | Bayern |
Land | Deutschland |
U-Region | Würzburg |
Quelle(n) |
IF: Uhrenhistoriker und Uhrenrestaurator Würzb. Bd. 12: Uhren aus fünf Jahrhunderten - Aus den Sammlungen des Mainfränkischen Museums Würzburg. Katalog zur Ausstellung "Jetzt schlägt's 2000 " vom 10/1999 bis 3/2000. Band 12. 1999. |